Pressemitteilung

Vernetzung und Farming 4.0 – die digitale Transformation von Landwirtschaft und Landtechnik

Das Motto der diesjährigen SIMA lautet „Being a Farmer in 10 Years“. Was bedeutet es heute, Landwirt zu sein und was in zehn Jahren – vor allem global betrachtet?


Welche Antworten muss die Landwirtschaft auf wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Fragen finden? Ein Prozess, der all diese Aspekte bereits heute vereint, ist die Digitalisierung. Sie findet überall statt – egal wo man hinschaut. Was bedeutet die Digitalisierung für die Landwirte und Lohnunternehmer? Wie wird die Digitalisierung ihr Umfeld und ihr Handeln in Zukunft verändern? CLAAS beschäftigt sich intensiv mit diesen Fragen und gibt Einblicke in seine digitale Agenda.

Hardware bleibt das Kerngeschäft

Die „CLAAS Hardware“ wie Mähdrescher, Feldhäcksler und Traktoren wird auch morgen und übermorgen auf den Feldern dieser Welt ihre Berechtigung haben. Das ist der Kern des CLAAS Geschäfts und der landwirtschaftlichen Gütererzeugung. Die zukünftigen CLAAS Maschinen werden in ihren Schlüsselfunktionen weiter wachsen – über die Entwicklung der Baugruppen aber vor allem durch automatische Systeme – beispielsweise die Mähdreschereinstellung CEMOS AUTOMATIC, die kameragesteuerte Überladeautomatik AUTO FILL beim Feldhäcksler oder das CLAAS Sequence Management auf CLAAS Traktoren. Dabei rückt der Gesamtprozess zukünftig noch stärker in den Vordergrund. Verschiedene Fahrzeuge werden verstärkt in einem Netzwerk zusammenarbeiten, so wie bereits heute Mähdrescher und Überlade-Gespanne über die Anwendung Fleet View in der Abfahrlogistik optimiert werden.

Die digitale Transformation von Landwirtschaft und Landtechnik

Basierend auf einer leistungsfähigen Kommunikationsarchitektur können eine Vielzahl von Daten zur Verfügung gestellt werden. Diese Daten, die zu jeder Zeit in fast unbegrenzter Menge und an fast jedem Ort zur Verfügung stehen, werden unsere Kunden und die sie umgebende Industrie in ihrem Handeln verändern. Der Blick vieler Landwirte und Lohnunternehmer wird sich in Zukunft nicht mehr nur auf einen Feldhäcksler oder Traktor richten, sondern auf den Prozess, in dem dieses Fahrzeug eingebunden ist. Dieser Blick auf Prozesse wie Weizenbestellung oder Ernte auf der Kundenebene wird um Systeme erweitert, die diesen Prozess umgeben, beispielsweise die Abnahmekapazität für Erntegüter, Händlerservice oder Ersatzteilversorgung. „Landwirte und Lohnunternehmer werden sich der „digitalen Herausforderung“ stellen“, ist Thomas Böck, in der Konzernleitung der CLAAS Gruppe verantwortlich für den Bereich Technologie und Systeme, überzeugt. Dafür brauche es aber eine umfassende Netzabdeckung: „Was hilft eine perfekte Digitalisierung, wenn weit und breit kein Funknetz vorhanden ist? Hier sehen wir mit Blick auf den globalen Einsatz unserer Maschinen noch enorme Unterschiede in der Datennetzverfügbarkeit.“

Digitale Agenda – CLAAS stellt sich neu auf

Die Industrie ist ebenso gefordert. CLAAS hat unter dem Stichwort „digitale Agenda“ einen umfassenden Veränderungsprozess in allen Unternehmensbereichen auf den Weg gebracht. Unter anderem in der Kommunikation mit dem Kunden: Unter dem Stichwort CLAAS CONNECT ermöglicht CLAAS seinen Kunden den zentralen digitalen Zugang zu allen Online-Services wie Lizenzerweiterung, Ersatzteilbestellung oder das Gebrauchtmaschinenangebot.

CLAAS E-Systems mit neuem Entwicklungszentrum

Mit der Gründung der Tochtergesellschaft CLAAS E-Systems wurde 2014 die gesamte Elektronikkompetenz der CLAAS Gruppe neu gebündelt. Ziel ist es, fahrzeugübergreifende Technologien zu entwickeln, um Maschinen auch herstellerübergreifend in Systeme und Subsysteme zu integrieren. Ein Beispiel dafür sind Milcherzeugung und Futterente. Im Herbst 2017 wird die CLAAS E-Systems im südniedersächsischen Dissen, Deutschland, ein neu gebautes Elektronikentwicklungszentrum beziehen. Mehr als 150 Mitarbeiter werden dort an den Themen Spurführungssysteme, Automatisierung, übergreifende elektronische Fahrzeugarchitekturen, Fahrerinformationssysteme, Datenaustausch arbeiten sowie weitere Lösungen für eine zunehmend digital vernetzte Landwirtschaft entwickeln.

365FarmNet jetzt auch für den französischen Markt

Hinzu kommt jetzt immer stärker die herstellerübergreifende Datenintegration. Dabei werden landwirtschaftliche Informationen, Softwareanwendungen, Maschinendaten und Agrardienstleistungen verschiedener Anbieter in einer intuitiven mobilen Plattform verknüpft. Hier stehen nicht mehr Hersteller und Maschinen im Vordergrund, sondern die betrieblichen Prozessketten auf dem Hof. Bei der Farmmanagementtochter 365FarmNet laufen solche Daten in einem Cockpit zusammen. Der Landwirt hat so künftig sein Betriebsmanagement via Smartphone immer in der Hosentasche dabei.

Ab der SIMA 2017 wird 365FarmNet seine Produkt- und Serviceangebote auch im französischen Markt anbieten. „Der Erfolg von 365FarmNet lebt vom Mitmachen möglichst vieler Partner und ausdrücklich – auch der Wettbewerber, um Kunden mit unterschiedlichen Bedürfnissen die beste digitale Lösung an die Hand zu geben“, verdeutlicht Thomas Böck.

Thomas Böck, Konzernleitung CLAAS Gruppe, Technologie und Systeme

Dr. Joachim Stiegemann, Produktmanagement CLAAS E-Systems

Der Kunde steht im Mittelpunkt

Eine produktive, nachhaltige Landwirtschaft wird die Optionen der global verfügbaren digitalen Informationstechnik nutzen. Die Durchgängigkeit der Kommunikation beziehungsweise des Datenaustausches über beispielsweise ISOBUS oder die transatlantische Initiative AgGateway SPADE wird die Nutzung digitaler Technologien weiter verbessern.

CLAAS handelt nach dem Grundsatz, dass alle Daten dem Kunden gehören und nur er über eine weitere Nutzung durch Andere entscheidet. „Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Kundendaten ist ein entscheidender Schlüssel für die Akzeptanz von Farming 4.0 in der Praxis“, sagt Joachim Stiegemann, Leiter Produktmanagement der CLAAS E-Systems.

Die Geschwindigkeit, mit der Arbeitsprozesse durch digitale Fähigkeiten verändert werden, wird sich im globalen Maßstab mit unterschiedlicher Dynamik entwickeln. Darauf wird CLAAS mit einem skalierbaren Angebot antworten und regional sinnvolle Partnerschaften eingehen. Erste Beispiele hierfür sind die Aktivitäten in den USA mit Trimble und Ag Leader in der GPS-Lenkung.

Im Mittelpunkt der digitalen Agenda steht bei CLAAS der Kunde mit seinen Anforderungen an die Landtechnik.

CLAAS Gruppe, Unternehmenskommunikation
Rückfragen bitte an pr@claas.com