Neben der Präsentation neuer Produkte in der Innovation Alley im Zentrum des Messestands gibt es den neuen Bereich Innovation Lab als Fenster in die hochautomatisierte bis autonome und nachhaltige Zukunft der Landtechnik.
Mit einem innovativen Standkonzept und einem modernisierten, noch kundenfreundlicheren Messeauftritt geht CLAAS auf der Weltleitmesse für Landtechnik Agritechnica in diesem Jahr neue Wege. Auf mehr als 5.800 m2 bekommen Messebesucher nicht nur bekannte CLAAS Produkte und Neuheiten wie den EVION, die DISCO 9700 Baureihe und die 12er XERION zu sehen, sondern erstmals einen umfassenden Einblick in Entwicklungsprojekte der Bereiche Kabine/HMI, Autonomie und Alternative Antriebe. Im Innovation Lab auf dem CLAAS Messestand in Halle 13 haben interessierte Landwirte, Lohnunternehmer und Studierende sowie Auszubildende die Möglichkeit, verschiedene Zukunftstechnologien hautnah zu erleben und dazu in den Austausch mit CLAAS Mitarbeitenden zu gehen - Innovation trifft hier auf Interaktion, Diskussion und Feedback. Einige der gezeigten Studien und Projekte werden kurz- bis mittelfristig die Serienreife erlangen und wurden bereits mit einem Agritechnica Innovation Award in Silber prämiert, andere orientieren sich an einem eher langfristigen Horizont.
Autonomer XERION Demonstrator: Großtraktor für hochautomatisierte bis autonome Feldarbeiten
Auf der Agritechnica 2023 zeigt CLAAS erstmals den Prototyp eines autonomen Großtraktors. Ein XERION 12.590 TERRA TRAC wurde dafür mit entsprechender Sensorik wie LIDAR und Kamerasystemen, sowie weiterer Technik für die Fahrspurplanung und Prozessüberwachung ausgerüstet. Weitere Fahrzeuge befinden sich bereits zur weiteren Erforschung und Erprobung verschiedener Komponenten im Feldeinsatz.
Hochautomatisierung und Autonomie sind zentrale, global relevante Themen zahlreicher Anwendungsfelder in der Landwirtschaft. CLAAS entwickelt allein wie auch in verschiedenen Forschungsprojekten und mit Partnern wie im 3A – ADVANCED AUTOMATION & AUTONOMY Verbund an Technologien für die autonome Feldbewirtschaftung. Eines der priorisierten Anwendungsszenarien sind praxisübliche Feldarbeiten wie Bodenbearbeitung mit Großtraktoren. „Für Hochautomatisierung und Autonomie ausgerüstete Großtraktoren sind in erster Linie für Betriebe interessant, die einen klassischen AgBot nicht auslasten können oder wo dieser mit seinen Leistungsparametern nicht in die Maschinen- und Geräteflotte passt“, erklärt Christoph Molitor, Global Head of Technology Management bei CLAAS. „Neben dem allgemeinen Fachkräftemangel in der Landwirtschaft sehen wir vor allem witterungsbedingte Ernteverzögerungen und die mechanische Bestandspflege als Faktoren, die zu einem konzentrierten Arbeitskräftebedarf bzw. einem hohen Bedarf an Arbeitskapazitäten führen. Hochautomatisierung und Autonomie können dazu beitragen, derartige Arbeitsspitzen und arbeitszeitintensive ackerbauliche Prozesse zu entzerren.“
Der im Innovation Lab ausgestellte XERION 12.590 TERRA TRAC mit Autonomy connect ist technisch für die Hochautomatisierung (Autonomy connect Co-Pilot) und Autonomie (Autonomy connect Auto-Pilot) ausgerüstet. Co-Pilot bedeutet eine weitestgehende Automatisierung des Arbeitsprozesses, inklusive der Planung mittels Autonomy connect – welches in die CLAAS connect Plattform voll integrierbar ist. Der Fahrer übernimmt beim Co-Pilot überwiegend Überwachungsaufgaben, während Funktionen und Einstellungen von Traktor und Anbaugerät vorab geplant und vom Traktor-Geräte-Gespann vollautomatisch abgearbeitet werden. Er kann hierbei nach wie vor weiter direkt in den Arbeitsprozess eingreifen und diesen vom Fahrersitz aus weiter optimieren. Auto- Pilot ist schließlich der vollautonome Einsatz ohne Fahrer auf der Kabine. Die Planung der Arbeiten erfolgt exakt wie beim Co-Pilot, allerdings ist der Traktor mit erweiterter Technologie für die Umfelderkennung zusätzlich zum LIDAR mit speziellen Kamerasystemen und weiterer Sicherheitstechnologie bis zum automatisierten Bremseingriff ausgerüstet. Das Planungstool Autonomy connect kann ab Marktverfügbarkeit voll in das Internetportal CLAAS connect integriert werden, wodurch die Nutzung im Betriebsalltag sehr einfach und schnell ohne ein zusätzliches Portal möglich ist.
Der auf dem Innovation Lab ebenfalls gezeigte Amazone Cenius Grubber ist für das hochautomatisierte wie auch autonome Arbeiten mit Amazone AutoTill Technologie zur Überwachung von Arbeitsposition, Arbeitstiefe und Walzendrehzahl sowie für die Detektion von Scharverlust und Materialansammlungen im Zinkenfeld ausgestattet. Die vom Grubber erfassten Daten werden mit denen des Traktors abgeglichen, um beispielsweise bei drohenden Verstopfungen die Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren oder bei zu hohem Walzenschlupf den Grubber etwas anzuheben.