Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

#claasinnovation

Dreschen gegen den Zeitgeist

CLAAS hat den Mähdrescher zwar nicht erfunden, jedoch diese neue Technologie an die Verhältnisse in Deutschland und Europa angepasst und gegen massive Widerstände und Bedenken durchgesetzt. Denn manchmal heißt Innovation auch, sich durchzubeißen.

NameProduktJahr

MDB                    

Mähdrescher           1936                       

 

Der CLAAS Mäh-Dresch-Binder revolutionierte die europäische Getreideernte.

Mähdrescher hatten ab etwa 1900 verstärkt in den USA Einzug gehalten. Die verkauften Stückzahlen wuchsen pro Jahr 5-stellig, die neuen Maschinen kamen bei Kunden aus den Vereinigten Staaten oder anderen Gebieten mit großen Ackerflächen und eher trockenem Klima gut an. Die frühen Mähdrescher arbeiteten schon damals mit Schnittbreiten von 10 bis 12 m, erzielten auf großen Flächen beeindruckende Ernteleistungen und verbesserten die Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Betriebs deutlich.

In Deutschland betrachtete die Branche diese Technik aus Amerika eher mit Misstrauen. Und das nicht ohne Grund, denn mit den gänzlich anderen Erntebedingungen in Europa – und hier vor allem mit der Wuchshöhe des Getreides, den großen Strohmengen und der höheren Feuchtigkeit – kamen die neuartigen Riesen noch nicht zurecht. Roggen mit Halmlängen über 2 m gab es in den USA nicht, zudem waren die US-Maschinen für die meisten Landwirtschaften in Deutschland schlicht überdimensioniert. In der Folge hatten einige importierte Mähdrescher bei Ernteversuchen auch in großen landwirtschaftlichen Betrieben schlechte Ergebnisse gebracht – die Vorbehalte gegen diese Technik wurden also zunächst bestätigt.

Eine Mehrheitsmeinung abzulehnen und die eigene Position auch gegen Widerstände durchzusetzen ist nicht jedermanns Sache. Doch der Bonner Agrarwissenschaftler Karl Vormfelde, sein damaliger Assistent Walter Gustav Brenner – ein begnadeter Konstrukteur und Erfinder – sowie die Claas-Brüder waren vom Nutzen dieser Technik überzeugt. Gemeinsam suchten sie nach Wegen, den Mähdrusch auch für Deutschland und andere europäische Märkte so nutzbar zu machen, dass er sich für die Landwirte rechnete. Doch das war ein harter Weg: Nachdem 1932 der Prototyp eines Mähdreschers bei einer Vorführung das Fachpublikum nicht überzeugte und andere Landtechnikhersteller abwinkten, kommentierte ein weiterhin überzeugter August Claas die Situation wie folgt: „Wenn die anderen nicht wollen, dann machen wir es allein!“

Das Dreschertrio Vormfelde, Brenner und Claas überarbeitete das Konstruktionsprinzip radikal und setzte auf ein vom Traktor gezogenes System, das größtenteils aus bewährten Komponenten bestand. Nach vier Jahren war der neue Mäh- Dresch-Binder (MDB) serienreif. Eine erfolgreiche Vorführung auf einem sächsischen Rittergut ging augenzwinkernd als „Sieg von Zschernitz“ in die Landtechnikgeschichte ein: Die hohe Ernteleistung der Maschine und ihr Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten.

1937 begann die Serienproduktion und das Unternehmen CLAAS wuchs rasant. Bei der Vermarktung war übrigens schon damals der Mangel an Landarbeitern ein Thema. Das CLAAS Argument, den MDB neben seiner Effizienz auch als „leutesparend“ zu bezeichnen, kam deshalb bei den Landwirten bestens an.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch: "Ideen säen. Zukunft ernten."