„Eine Mischung aus Stolz und Vertrauen.“

 

Standortleiter Etienne Bourasseau berichtet im Interview, wie sich das Traktorenwerk in Le Mans entwickelt – und was er als Sohn eines Landwirts mit CLAAS verbindet.

Herr Bourasseau, Sie arbeiten nun seit fast 20 Jahren am Standort Le Mans. Wie hat sich das Werk in dieser Zeit entwickelt?

Das Werk hat sich völlig verändert. Die Infrastruktur wurde vollständig erneuert. Zudem haben wir den Montage- und Inspektionsprozess geändert, um den neuen Produkttechnologien und den hohen Standards unserer internationalen Kunden gerecht zu werden. Darüber hinaus haben unsere Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten noch weiterentwickelt, um die bestehenden und kommenden Herausforderungen zu meistern. Dies hat eine sehr dynamische Atmosphäre geschaffen. Wir befinden uns einfach nicht mehr in der gleichen Welt wie vor 20 Jahren.

Etienne Bourasseau, 45

wurde in einem kleinen Dorf in der westfranzösischen Region Vendée geboren – ihm zufolge eine der besten Gegenden der Welt. Seit 2003 arbeitet er – mit einer zweijährigen Unterbrechung – für CLAAS in Le Mans. 2019 wurde er Leiter des Standorts.

Welche Traktormodelle stellt das Werk her?

Wir produzieren in Le Mans fünf verschiedene Baureihen mit einem Leistungsbereich zwischen 72 und 460 PS, vom dreirädrigen AXOS 300 bis zum AXION 960TT. Diese Bandbreite zeigt, dass unsere Mitarbeitenden in der Lage sind, sich an jede Nachfrage des Marktes anzupassen. Denn bei uns wird jeder Traktor auf Bestellung gefertigt. Dabei exakt die Wünsche der Kundinnen und Kunden zu erfüllen – darin liegt unsere große Stärke.

Was gefällt Ihnen daran, für ein deutsches Unternehmen zu arbeiten – und für CLAAS im Besonderen?

Die französisch-deutsche Beziehung ist eine besondere: Wenn man deutsche Disziplin und französische Flexibilität zusammenbringt, kann Großes entstehen. Zu CLAAS habe ich als Sohn eines Landwirts ein sehr enges Verhältnis. Als ich ein Kind war, war es für mich ein Ereignis, einen großen CLAAS Mähdrescher beim Mähen der Felder unserer 50 Hektar großen Farm zu beobachten. CLAAS ist für mich mehr als eine Marke, es ist eine besondere Bindung zwischen dem Maschinenhersteller und dem Landwirt – eine Mischung aus Stolz und Vertrauen.

Von 2017 bis 2020 wurde in Le Mans die Industrie-4.0-Initiative „CLAAS Forth“ umgesetzt. Wie lief das Projekt?

Sehr gut. „CLAAS Forth“ hat das Werk umgestaltet und eine neue Arbeitskultur etabliert, die einfacher und effizienter ist – ganz im Sinne des Lean Manufacturing. Die großen Stärken der Initiative waren das Projektmanagement und die Einbindung der Belegschaft. Jeder Schritt des Projekts wurde vom internen Team gesteuert und die Angestellten haben an vielen Stellen mitbestimmt. Das hat zu einem starken Engagement und hoher Akzeptanz bei den Mitarbeitenden geführt, aber auch zu vielen tollen pragmatischen Ideen. Wir alle sind hochzufrieden mit dieser Leistung.

Was macht Sie stolz?

Ich bin stolz darauf, Teil des CLAAS Traktorenteams zu sein und die Unternehmenskultur des Werks in Le Mans mitprägen zu können. Ich habe erlebt, wie die Belegschaft und ihre Fähigkeiten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen sind. Wir kämpfen jede Minute, um das Werk und die Traktoren weiterzuentwickeln. Das ist eine enorme Energie. Und ich bin erstaunt, wenn ich an all die Projekte denke, die noch kommen werden. Ich freue mich schon darauf, die Veränderungen der nächsten fünf Jahre zu sehen.