Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

CLAAS Mäh-Dresch-Binder restauriert

Läuft fast wie früher

Harsewinkel, August 2014 - Vor 75 Jahren wurden in Harsewinkel der erste Mäh-Dresch-Binder gebaut. Jetzt wurde eine der Maschinen restauriert und in dieser Ernte erstmals wieder in den Einsatz geschickt.

Dieter Rehme, Heinz Niemerg, Ludger Weber, allesamt CLAAS Mitarbeiter im Ruhestand, haben unter der Leitung von Martin Beckmann, verantwortlich für die Restaurationswerkstatt, die Maschine aus vergangenen Zeiten wieder zum Leben erweckt. Auch Helmut Claas, Vorsitzender des CLAAS Gesellschafterausschusses und Sohn von August Claas (1887-1982), einem der Väter des Mäh-Dresch-Binders, schaut gespannt zu. Erstmals nach der Instandsetzung ist die historische Erntemaschine wieder im Ernteeinsatz.

Helmut Claas prüft die Kornqualität, die sich sehen lassen kann.

Der Mäh-Dresch-Binder war die erste funktionierende Maschine ihrer Art in Europa, nachdem andere Hersteller bereits erfolglose Versuche unternommen hatten. CLAAS stellte den gezogenen Anhänge-Mähdrescher, der gleichzeitig mähte, das Getreide drosch und das Stroh band, im Jahr 1936 vor. „Auf dem sächsischen Rittergut Zschernitz wurde der Mäh-Dresch-Binder in der Ernte vorgeführt und sofort auf dem Feld verkauft“, erzählt Helmut Claas. „Der Besitzer des 600 ha großen Betriebes war so begeistert, dass er nach der ersten Maschine im nächsten Jahr noch drei weitere anschaffte.“

Das Revolutionäre an dieser Maschine: Sie war die erste, die auf die europäischen Ernteverhältnisse angepasst war und die sich bald am Markt durchsetzen sollte. Drei Mann waren mit einer aus Traktor und Erntemaschine bestehenden Einheit in der Lage, täglich im Durchschnitt ca. 15 t, in Spitzen bis zu 20 t Getreide zu mähen, zu dreschen und zu bergen. „Wir waren damals mit dieser Maschine ‚First Mover‘, das hatte für uns eine riesengroße Bedeutung“, erinnert sich Helmut Claas. „Mit dem Mäh-Dresch-Binder hatten wir einen Marktanteil von 100%“.

Kurze Geschichte des Mäh-Dresch-Binders

Die Entwicklung des Mäh-Dresch-Binders begann bei CLAAS 1930. Im Jahr 1932 wurde die erste Maschine Landwirten und anderen Herstellern vorgeführt. Sie war zunächst als Frontschneider konzipiert und auf einen Traktor aufgebaut. Da die Maschine ständig stehen blieb, war das Interesse der anderen Fachfirmen schnell dahin. August Claas kommentierte dies mit den Worten: „Wenn die anderen nicht wollen, machen wir es allein.“ In den folgenden Jahren unternahmen die Entwickler zahlreiche Versuche und lernten viel über die Zusammenhänge von Leistung, Kraftbedarf, Ausdrusch und die beste Art, eine Dreschtrommel zu konstruieren. Sie konstruierten schließlich einen gezogenen Querflussmähdrescher, der es zur Serienreife schaffte. Der erfolgreiche Einsatz der Maschine Nr. 1 im Jahr 1936 auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bei Halle/ Saale ging als der „Sieg von Zschernitz“ in die Geschichte ein. Bis 1939 waren bereits 100 Stück gebaut. Helmut Claas erinnert sich: „Von den insgesamt knapp 1.400 produzierten Mähdreschern dieses Modells wurden etwa 100 in verschiedene europäische Länder exportiert, darunter auch England. Die übrigen rund 1.250 Mäh-Dresch-Binder waren 1942 in Deutschland in der Ernte im Einsatz. Danach wurde der Mähdrescherbau kriegsbedingt eingestellt.“